Social Media im Unterricht - App macht Kinder fit für digitale Medien

Konstanzer Startup eddilake testet erfolgreich Lern-App mit drei Pilotschulen

Konstanz, 19. Dezember 2022

Drei Schulen aus der Region testeten im Oktober eine neuartige Lern-App. Die App enthält Lernübungen für SchülerInnen und soll von Lehrkräften im Unterricht eingesetzt werden, um spielerisch Medienkompetenzen zu vermitteln. Entwickelt wird die App vom Konstanzer Startup eddilake. An der Testphase nahmen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis die Realschule Triberg und aus dem Landkreis Konstanz die Gemeinschaftsschule Gebhard und die Realschule des Marianum in Allensbach-Hegne mit Klassen der Stufe 5 und 6 teil. Ziel der Pilotphase war es, die technische Machbarkeit sowie den pädagogischen Ansatz und den Lernerfolg zu untersuchen.

Bild: eddilake

App soll Lehrkräfte im Unterricht unterstützen

Fake-News, Cybermobbing, Stereotypisierung, Kostenfallen, Cybergrooming, Algorithmenbasierte Diskriminierung oder riskante Challenges auf TikTok. Kinder und Jugendliche werden in einer hoch digitalisierten Welt mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Unter dem Begriff Medienbildung versteht man die Schaffung eines Problembewusstseins für diese Risiken sowie die Vermittlung wichtiger Kompetenzen. Wo lauern Gefahren und wie erkenne ich diese? Was kann ich selbst tun? An wen kann ich mich wenden und welche Rechte habe ich?

Um die Lehrkräfte dabei zu unterstützen, entwickelt das Konstanzer Startup eddilake eine neuartige Lern-App für den Unterricht. Diese enthält zahlreiche Lernübungen zu digitalen Themen, die sich dynamisch an die Veränderungen der digitalen Lebenswelt anpassen. Individualisierte Inhalte und Gamification machen die App für die Lernenden unterhaltsam und verbessern nachhaltig den Lernerfolg.


Knapp 80 SchülerInnen an drei Schulen nahmen an der Testphase teil

Im Rahmen einer Pilotphase wurde die App im Oktober mit knapp 80 SchülerInnen an drei Schulen in den Landkreisen Konstanz und Schwarzwald-Baar getestet. Die SchülerInnen der fünften und sechsten Klasse durchliefen dabei eine Lernübung mit dem Titel “Influencer - Zwischen Vorbild und Manipulation”. Genutzt wurde die App auf den schuleigenen iPads, die nun immer mehr in den Unterricht integriert werden sollen.


Die Begeisterung war groß

“Die Begeisterung bei den Kindern war groß, als wir mit den iPads das Klassenzimmer betraten, noch größer als klar wurde, dass es heute um Influencer geht.” berichtet Katja Seiter, Mitgründerin von eddilake. Mittels QR-Code konnten die SchülerInnen der Lernübung beitreten. Selbständig navigierten sie durch die Übung. Dabei beantworteten sie kurze Umfragen zu ihrer Mediennutzung, lösten Quiz-Fragen und bekamen in kurzen Videos im Story-Format Zusammenhänge erklärt. Anschließend mussten sie ihr gewonnenes Wissen unter Beweis stellen und in einem simulierten Influencer-Feed versteckte Werbung in den Beiträgen erkennen.


Jedes zweite Kind kaufte bereits ein Produkt nach der Bewerbung durch Influencer

Die Ergebnisse der Umfragen wurden am Ende der Übung im Podium mit der Klasse diskutiert und Raum für einen Erfahrungsaustausch geschaffen. Schnell wurde klar, dass es hier viel Redebedarf gibt. Gemeinsam wurden positive und negative Erfahrungen besprochen, die bereits im Zusammenhang mit bekannten Apps und den Inhalten von Influencern gemacht wurden. “Ich finde es nicht gut, wenn da Tiere gequält werden” berichte ein Mädchen. “Montana Black finde ich auch nicht gut, der hat so frauenfeindliche Dinge gesagt.” kommentiert ein Junge. Aber auch viele positive Beispiele nannten die Kinder, so könne man bspw. “Fußballtricks lernen” oder einfach “Videos schauen, weil sie lustig und unterhaltsam sind und man die Videos gemeinsam mit Freunden anschauen und darüber lachen kann”.


“Es war schön zu sehen, dass sich heute auch die Kinder stark beteiligt haben, die sich sonst selten melden", schlussfolgert ein Schulleiter. Ein weiteres Ergebnis der Umfragen: Knapp die Hälfte der Kinder (49,2%) haben bereits ein Produkt gekauft, nachdem es von Influencern vorgestellt wurde - 8% sogar schon öfter. Dies zeigt die enorme Werbekraft von Influencern auf Kinder und Jugendliche.


Das Startup zieht eine positive Bilanz nach Ende der Pilotprojekte. “Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Die App wurde sehr positiv von den SchülerInnen angenommen, was sich nicht zuletzt an der großen Begeisterung und der regen Mitarbeit zeigte.” resümierte Felix Duffner, Mitgründer von eddilake. Das Startup arbeitet bereits an weiteren Lernübungen und bereitet alles für den Launch der App im kommenden Jahr vor.


“Für uns stellt die Lern-App eine vielversprechende Lösung dar, um unsere Lehrkräfte bei der Vermittlung von Medienkompetenzen zu unterstützen.” Thomas Serazio, Schulleiter der Realschule Triberg.

Post von eddi

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